Dienstag, 17. Juli 2012

Daniel Kehlmann: Ruhm

Daniel Kehlmann gehört zu den Autoren, die einem etwas sagen, auch wenn man die Literaturszene nicht wirklich verfolgt (so wie ich). Sein Werk "Die Vermessung der Welt" war ein großer Erfolg und kam bei Lesern und Kritikern, soweit ich weiß, gut an.

Vor einiger Zeit sah ich im Buchladen "Ruhm". Ein Büchlein von etwa 200 Seiten. Der Untertitel heißt "Ein Roman in neun Geschichten". Da ich bisher so einen Roman, der aus Kurzgeschichten besteht, noch nicht gelesen hatte, nutzte ich die Gelegenheit dies endlich einmal nachzuholen, und mir gleichzeitig selbst ein Bild von diesem Autor zu machen. Ein Pickerl mit der Aufschrift "Spiegel Bestseller" und ein Zitat der Weltwoche ("Daniel Kehlmann hat mit seinem neuen Roman Weltliteratur geschaffen") steigern meine Erwartungen.

Diese sollen sich jedoch nicht erfüllen: Das Buch ist eine Aneinanderreihung von neun ziemlich belanglosen Kurzgeschichten. Stilistisch geben sie nichts her: Die Sprache ist einfach gehalten, meiner Meinung nach zu einfach. Ich erwarte ja keine sprachlichen Finessen ala Thomas Mann, aber ein bisschen sollte sich die Sprache eines so hochgelobten Autors schon von der eines sprachlich durchschnittlich begabten Gymnasiasten, über dessen Niveau Kehlmann nicht hinauskommt, unterscheiden.

Der Inhalt der Geschichten ist ebenfalls kaum bemerkenswert. Mir kommt vor, der Autor hat einfach ein paar Textfragmente, die er noch in der Schublade hatte, mit aller Gewalt zusammengeschustert.

Ich meine auch ein paar Romane der Weltliteratur gelesen zu haben, doch wie man diesen dazuzählen kann, erschließt sich mir nicht.

Doch ich will fair sein: Selbst dem besten Künstler gelingen nicht immer Meisterwerke. Daher werde ich demnächst die "Vermessung der Welt" lesen, und schauen, ob Kehlmann nicht einfach nur einen "schlechten Tag" hatte.


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