Dienstag, 28. Januar 2014

Borkum Riff: Scandinavian Mixture vs. Mixture Scandinavian



Die „Scandinavian Mixture“ war der zweite Pfeifentabak meines Lebens. Der erste war der Mc Lintock „Wild Cherry“ und obwohl ich damals noch völlig neu bei der Sache war, hatte ich schon nach den ersten 3,4 Füllungen so eine Ahnung: Es muss doch bessere Tabake geben.

Vielleicht gibt es ja Tabake, dachte ich, die „natürlicher“ schmecken und mehr bieten als dünnen, künstlichen Kirschgeschmack, „harmonisch“ abgerundet mit heißer Luft.

Also bin ich in die Trafik gegangen, um mir einen „Tabak ohne Aromatisierung“ empfehlen zu lassen. In die Hand gedrückt wurde mir die „Scandinavian Mixture“ von Borkum Riff.

Dass die auch nicht ganz naturnah war, wurde mir erst einige Tabakkäufe später klar. Dennoch gefiel mir diese Mischung ganz gut. So gut immerhin, dass ich wenigstens einmal im Jahr einen 50g Pouch verraucht habe (bis jetzt).

Das tolle an der „Scandinavian Mixture“ war, dass sie einfach und ehrlich war. Ein milder Tabak, leicht geflavourt mit einem Aroma, das ich nie wirklich beschreiben konnte.  „Dunkle Schokolade mit Rosenöl“ – zufrieden bin ich mit meiner Beschreibung nicht, aber ich krieg es nicht besser hin.

Doch obwohl diese – zugegeben – merkwürdige Kombination heftig klingt, war das Flavour sehr dezent und lies genug Platz für einen würzigen, tabakechten Grundcharakter.

Doch dann wurde aus der „Scandinavian Mixture“ die „Mixture Scandinavian“. Die Reihenfolge der Worte wurde einfach umgedreht, und die Schriftart geändert. Früher war „Scandinavian“ in Blockbuchstaben und „Mixture“ in geschwungener Schrift – heute ist es genau anders herum.

Leider hat der neue „blaue Borkum Riff“ mit dem alten überhaupt nichts mehr zu tun. Der Geruch ist immerhin fast noch derselbe, abgesehen davon, dass er mit einer grausamen Vanillenote „verbessert“ wurde. Die ersten Züge erinnern noch an frühere Zeiten, doch nach dem ersten Drittel verblasst der Geschmack, wie eine alte Erinnerung (um es poetisch zu sagen).Es folgen 30 Minuten heiße Luft, sofern man die Pfeife nicht vorher weglegt.

Schade, dieser Tabak war mal richtig gut. Ich werde schauen, ob ich noch ein paar alte Pouches aus Restbeständen ergattern kann. Die werde ich mir dann gut einteilen. Denn obwohl die „Scandinavian Mixture“ niemals in der Oberliga gespielt hat, tut es doch ein bisschen weh, wenn ein durchaus solider „Tankstellentabak“ in eine 0815 Rauchpappe verwandelt wird.

Ein bisschen Recherche ergab außerdem, dass der Tabak früher von Swedish Match produziert wurde, heute jedoch von der Scandinavian Tabacco Group. Außerdem wurde der Burley durch Black Cavendish ersetzt – ich denke da liegt der Hund begraben.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen